Änderungen im KFPS-Reglement

Am 18.11.2016 traf sich der Ledenraad (quasi der Vereinsvorstand) des KFPS zu seiner jährlichen Herbstversammlung.

Neben organisatorischen Fragen, Bestellungen und Verabschiedungen von Vorstandsmitgliedern und der Rechnungslegung wurden auch mehrere Abstimmungen betreffend Körungsreglement und Zucht durchgeführt.

Besonders nennenswert ist dabei die Einführung eines zusätzlichen Prädikats für besonders erfolgreiche Sportpferde.
Diese als “Elite-Sportprädikat” bezeichnete Auszeichnung soll zukünftig an Pferde verliehen werden, die in der Dressur mehr als 5 Gewinnpunkte auf dem Level Prix St. Georges oder höher erhalten haben (dies würde meines Wissens auch einige österreichische Sporthengste, namentlich der Fam. Prexl betreffen. Gewinnpunkte werden vergeben für absolvierte Prüfungen mit einem Ergebnis über 60%) oder an jene Pferde, die die Voraussetzungen für das herkömmliche Sportprädikat in allen drei möglichen Disziplinen (Dressur, Mennen und Tuigen) erfüllen.

Desweiteren werden in Zukunft auf Körveranstaltungen auch Rubriken für Enter- und Twenter-Hengste eingeführt werden, in denen ebenfalls Prämien vergeben werden sollen.
Bislang konnten diese Junghengste auf Körungen des KFPS zwar der Jury vorgestellt werden, erhielten jedoch keine Prämierung.

Die Nachkommenskörung der nordamerikanischen Hengste wurde durch einen Beschluss auf das Ende der 7. Decksaison verlegt und findet somit nicht mehr wie bisher am Ende der 6. Decksaison statt. In Anbetracht der geringeren Nachkommenzahlen der nordamerikanischen Hengste wird es somit leichter, die entsprechend geforderten Teilnehmerzahlen für den Nakomelingenonderzoek zu erreichen.

Ebenfalls wird ein verkürzter ABFP-Test für Pferde eingeführt, die das 4. Lebensjahr bereits beendet haben und deshalb entsprechend vortrainiert wurden.

Auch die Regeln für die Herkansing zur Hengstkörung wurden etwas aufgelockert – Hengste, die bereits zum CO angewiesen und später auf Ratschlag der Jury ausgesondert wurden oder nicht zu diesem antreten konnten, dürfen nun zur Herkansing antreten.

(Noch) nicht angenommen wurde ein Vorschlag zur verpflichtenden Veröffentlichung des Trägerstatus bzgl. Zwergwuchs- und Wasserkopfgen aller aktiven Stammbuchhengste. Dieser Punkt soll im Frühjahr abermals diskutiert und abgestimmt werden, allerdings soll dann auch eine Regelung für das Testen von Zuchtstuten an die Reglementsänderung gekoppelt werden.

Diskutiert wurden auch Maßnahmen, um die Verleihung eines Kroon-Prädikates transparenter zu gestalten. Bislang hörte man desöfteren Klagen von Züchtern und Stutbesitzern, dass die Vergabe bzw. Verweigerung dieses Stutprädikats in mehreren Fällen nicht nachvollziehbar wäre. Der auf der Sitzung diskutierte Vorschlag beinhaltet ein interessantes Beurteilungsschema, welches es ermöglicht, etwaige Schwächen im Exterieur durch Leistungen im Zuge der IBOP/ABFP abzufedern und vice versa – selbstverständlich innerhalb fest definierter Grenzen.
In Bezug auf das Exterieur gibt es bisher keine klar definierten Kriterien, die die Vergabe des Kroon-Prädikats regeln (die Voraussetzungen dafür entsprechen denen für die Vergabe einer 1. Prämie).

Die niederländische Originalpublikation ist hier zu finden.

Darüber hinaus ist das schriftliche Programm der Sitzung auch auf Englisch abrufbar.

 

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