Faderpaard 2017, so heißt die Veranstaltung seit diesem Jahr, war für den KFPS ein voller Erfolg und man sieht das die gewählte Ausrichtung der Körung die Besucher anspricht.
Im Sommer 2016 verkündete das KFPS, dass die alljährliche Veranstaltung im Januar nicht mehr nur ‚Hengstenkeuring‘ heißen wird. Da man sich seit der Aufführung von ‚Faderpaard‘, nach dem gleichnamigen Gedicht des friesischen Dichters Tjebbe Hettinga, entschlossen hatte jedes Jahr eine größere Show durchzuführen, entschloß man sich den Namen etwas anzupassen.
Die gesamte Veranstaltung heißt nun Faderpaard und besteht aus der zwei Teilen, der Hengstenkeuring und einem Showbereich.
Die Show hieß 2017, ebenso wie bereits 2016, Fri{e}sian Proms.
Nachdem von vielen Zuschauern 2016 kritisiert wurde, dass die Präsentation der Pferde zu kurz gekommen sei, nahm man sich dies zu Herzen und nun war jeder Act mit Pferdebeteiligung. Da es ja ein Prom Konzert war, waren alle Musikstücke live von der ‚Symphonic Sound Connection‘, einem symphonischen Orchester mit einem 100 Köpfigen gemischtem Chor. Desweiteren waren folgende musikalischen Acts zu hören: Xander de Buisonjé, dem Sänger der niederländischen Version von Tim Bendzkos ‚Die Welt retten‚, Joke de Kruijf, eine in NL sehr bekannte Musicalsängerin, Ben Cramer, Schlager- und Musicalsänger und natürlich O’G3NE. Diese drei Schwestern gewannen 2014 die Castingshow ‚The Voice of Holland‘, konnten sich bereist mehrfach in NL Charts gut behaupten und werden die Niederlande beim diesjährigen Eurovison Songcontest vertreten.
Theo Smedes, dem Produzenten der Show, gelang es vortrefflich die verschiedensten Musikrichtungen mit den Friesenpferden zu verbinden – eine sehr aufwändige Licht- und Wassershow tat ihr übriges.
Bei den Pferdeschaubildern stachen vor allem die zwei Nummern der Freiheitsdressur von Santi Serra Camps hervor. Viele werden den Namen jetzt vielleicht zum ersten Mal hören, aber sie haben auf jeden Fall schon einmal eine seiner Arbeiten gesehen. Zeichnete er doch für einen der witzigsten Werbespots der letzten Monate mitverantwortlich – den Werbespot von VW mit den lachenden Pferden, wo natürlich auch ein Friese dabei ist.
Auch in diesem Jahr wurde die Show an zwei Abenden, Donnerstag und Freitag, aufgeführt und die Karten waren bereits seit Wochen ausverkauft.
Apropos ‚Ausverkauft‘, das gilt inzwischen auch für die Hengstenkeuring. An den Tageskassen war bereits ab Freitagmittag keine Eintrittskarte mehr für Samstag zu bekommen. Man hatte das Kontingent, nachem der Samstag auch 2016 bereits ausverkauft war, da allerdings erst Samstagmorgens, sogar noch einmal etwas erhöht. Aus diesem Grund wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag die Bühne für das Orchester ab- und eine Zuschauertribüne aufgebaut.
Ich rate jedem der von Deutschland anreist, dringenst die Karten online vorzubestellen. Die Zeiten in denen man auch Samstags noch ganz bequem und gut Karten kaufen konnte sind definitiv vorbei. Zum einen durch einen enormen Besucheransturm, zum anderen durch rigidere Zugangsbeschränkungen was die Zuschaueranzahl betrifft.
Der Samstag stand wie immer im Zeichen der bereits gekörten Hengste, die sich alle in einer sehr guten Verfassung präsentierten. Spätestens als der allseit beliebte Jasper 366 P den Ring betrat, kochte die Menge über. Mehr als 8000 Menschen feierten ‚the one and only, de enige, de echte, Jasper drie zes zes‘, wie ihn der Sprecher Bert de Ruiter ankündigte. Der 23jährige Jasper 366 P präsentierte sich in einer sehr guten Verfassung und zeigte so manch jüngerem Hengst noch immer ‚wo der Hammer hängt‘.
Bei der Kampioensrunde setzte sich bei den Althengsten Mewes 438 vor Alwin 469 durch, bei den Junghensgten siegte Jurre 495 vor Nane 492.
Allgemeiner Kampioen wurde Jurre 495 Reservekampioen Nane 492.
Da Leeuwarden 2018 kulturelle Hauptstadt Europas ist, wird wohl auch Faderpaard im nächsten Jahr etwas ganz besonderes werden – die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren.